Bei einem orthopädischen Maßschuh handelt es sich um einen in handwerklicher Einzelanfertigung hergestellten, individuellen Maßschuh. Er wird für den erkrankten, funktionsgestörten oder (form-) fehlerhaften Fuß nach besonderem Maß- und Modellverfahren erstellt und nach individuellen Leisten handwerklich gefertigt.
Dabei sind die Regeln der Statik und Dynamik des Fußes und das Therapieziel beim Schuhaufbau besonders zu berücksichtigen. Dies ist durch Abnahme der Maße in entsprechender Höhe sowie durch Belastungs- und Formabdruck des zu versorgenden Fußes zu gewährleisten.
Indiziert ist der orthopädische Maßschuh nur dann, wenn der Fuß in seiner Form, Funktion und / oder Belastungsfähigkeit so verändert ist, dass sonstige orthopädieschuhtechnische Versorgungen zum Aufrechterhalten oder Wiederherstellen der Gehfunktion nicht möglich sind. In solch einem Fall gehört er dann auch zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung.
Schwerwiegende Fußdeformitäten: Klumpfuß, Plattfuß mit axialer Abweichung, etc.
ausgeprägte Zehendeformitäten: Hallux valgus, Hammer-/Krallenzehen, etc.
Spitzfußstellung / Beinlängendifferenzen
Fußwurzel- / Sprunggelenks- und Rückfußstörungen / Traumata: Arthrodesen, Arthrosen, Frakturen
Lähmungen (z.B. N. Peronäus)
Amputationen
Unsere Kunden haben bei der Auswahl der Materialien immer ein Mitspracherecht, wenn es um die optische Erscheinung geht. Denn gerade orthopädische Schuhe müssen dem Patienten gefallen und zu seiner Kleidung passen – nur dann ist gewährleistet, dass die Schuhe auch getragen werden.
Dieser kosmetische Aspekt ist heute besonders wichtig: Die Patienten fordern mit Recht orthopädische Schuhe, die sich so wenig wie möglich von Konfektionsschuhen unterscheiden, um nicht weithin sichtbar als körperlich eingeschränkt gekennzeichnet zu sein.
Wir haben es daher zu unserer Aufgabe gemacht, durch die Gestaltung des „Schaftes“ (Oberleder), die Farb- u. Lederauswahl sowie verschiedener Steppungen und Applikationen auch dem orthopädischen Maßschuh ein gefälliges und modisches Aussehen zu geben.
Schöne Schuhe sind immer gefragt – die sorgfältige Herstellung und die kreative Umsetzung optischer Vorgaben mit dem beschriebenen reichen Fundus von Materialien sind Garant für die Zufriedenheit des Trägers.
In erster Linie sollte für den Patienten aber die Wiederherstellung des beschwerdefreien Gehens und die wieder gewonnene Selbständigkeit bei alltäglichen Verrichtungen Priorität haben.
Der Anspruch des Versicherten erstreckt sich nicht nur auf die Erstausstattung, sondern auch auf deren Änderung, Instandsetzung und die gegebenenfalls notwendige Ersatzbeschaffung. Zu den notwendigen Änderungen gehören insbesondere Erweiterungen und Ergänzungen, die ihre Ursache in der Person des Versicherten (z.B. geändertes Krankheitsbild, veränderter Fuß, Wachstum) haben.
Um den Bedürfnissen der Betroffenen ausreichend Rechnung zu tragen sowie aus hygienischen Gründen, erhalten Versicherte als Erstausstattung grundsätzlich zwei Paar orthopädische Maßschuhe für den Straßengebrauch und ein Paar Maßschuhe in leichter Ausführung für den Hausgebrauch.
Da es sich bei orthopädischen Maßschuhen um in Handarbeit gefertigte hochwertige Schuhe handelt, die mit „normalen“ Konfektionsschuhen nicht zu vergleichen sind, bleiben sie auch bei starker Beanspruchung mindestens ein Jahr funktionsfähig. Nach der Erstausstattung kommt eine Ersatzbeschaffung grundsätzlich erst nach zwei Jahren in Betracht.
Um einen orthopädischen Maßschuh herzustellen, werden die exakten Längen-, Breiten-, Höhen- und Umfangmaße des Fußes benötigt. Dazu werden Maßband, Schiebelehre und Tastzirkel verwendet. Außerdem wird vom Fuß ein flächiger Blau- oder Trittschaumabdruck genommen. Will man ein dreidimensionales Abbild des Fußes erhalten, wird der Trittschaumabdruck mit Gießharz, Kunststoff oder reversibler Masse ausgegossen. Eventuell wird auch ein kompletter Gipsabdruck gemacht.
Bei der Herstellung sind die altbewährten Materialien wie Leder und Gummi von wesentlicher Bedeutung. Aber auch neuartige Kunststoffe und innovative Arbeitsverfahren halten Einzug in die Orthopädieschuhtechnik und fördern die ständige Weiterentwicklung. Die Vorteile hierdurch: geringes Gewicht, exakte Passgenauigkeit, hoher Tragekomfort, hohe Belastbarkeit und kosmetisches Aussehen.
Die Auswahl des hautnahen Innenleders ist ebenfalls von enormer Bedeutung und heutzutage wesentlich variantenreicher. Spezielle Gerbverfahren mit antimykotischer Ausrüstung und natürliche Gerbstoffe wirken allergischen Reaktionen (Chrom-Allergiker) entgegen, weisen eine günstige Wärmeleitfähigkeit auf und sorgen zudem für hohe Alterungsresistenz und Widerstandsfähigkeit gegen Bakterien und Pilze (Fußschweiß). Im Sinne der Schuh- und Körperhygiene einfach ein enormer Fortschritt.
Hoffentlich gar nicht, wenn er von uns kommt. Ihre Zufriedenheit liegt uns jedoch sehr am Herzen und wir stehen Ihnen jederzeit bei Fragen und Anregungen zur Verfügung. Nehmen Sie jetzt Kontakt zu uns auf!