Orthopädische und medizinische Bandagen sowie Orthesen dienen zur Therapie und Prophylaxe von Verletzungen und Erkrankungen des aktiven und passiven Bewegungsapparates.
Die Wirkung von Bandagen auf den Bewegungsapparat basiert auf dem Zusammenspiel einer Anzahl von Faktoren, die in der Regel nicht isoliert, sondern in Kombination wirken. Dabei spielen sowohl direkte mechanische Wirkungen als auch indirekte Wirkungen eine Rolle, die über die Beeinflussung von Versorgungssystemen und nervalen Strukturen ausgelöst werden. Je nach Konstruktion und Funktion des Hilfsmittels können dabei aber einzelne Faktoren stärker in den Vordergrund rücken.
Typisches Merkmal von elastischen Bandagen ist ihre komprimierende Wirkung. Kompression bedeutet: Ausübung von Druck auf das darunter liegende Gewebe.
Bei der Anwendung von Kompressionsbandagen in der Orthopädie wird die rheologische Wirkung in der Regel auf ein bestimmtes Gelenk fokussiert und durch den Einsatz von Pelotten verstärkt. Dabei wird angestrebt, dass die gesamte Gelenkregion komprimiert wird und keine Kompressionsfenster entstehen.
Wichtig ist zudem, dass vor allem die Weichteile des Gelenks, wirksam und wenn möglich intermittierend komprimiert werden. Die intermittierende Kompression entspricht dem Wechsel von Ruhe- und Arbeitsdruck der Wadenpumpe. Sie verbessert die Versorgungslage im Gelenk und unterstützt den Abbau von Schwellungen und Ergüssen (Ödemen und Hämatomen).
Unsere Gelenke halten der Beanspruchung nur dann über längere Zeit stand, wenn die Bewegungen aktiv gesteuert und kontrolliert werden. Das geschieht im Zusammenspiel von Skelettmuskulatur und Nervensystem (Propriozeption = Stellungs-, Kraft- und Bewegungssinn).
Um seine aktive Gelenkfunktion ausüben zu können, benötigt die Skelettmuskulatur Informationen, die von spezialisierten Mechano-Rezeptoren geliefert werden. Die entsprechenden „Bewegungsmelder“ liegen in Gelenknähe, Haut und im Muskel. Die Rezeptoren erhalten ihre Reize aus jenen Strukturen, in die sie eingebettet sind. Daher kommt die Bezeichnung „Propriozeptoren“.
Die Propriozeptoren signalisieren die Spannung in den jeweiligen Strukturen und die Gelenkstellung. Der Körper weiß also ständig, was in seinen Gelenken „los ist“ und kann über die Aktivierung der Muskulatur Einfluss nehmen.
Der Muskel fungiert somit nicht nur als Motor für das Gelenk, er schützt und stabilisiert es auch. Das erklärt zugleich, weshalb ein Ausfall bestimmter Muskelgruppen oder ihre Abschwächung bzw. Verkürzung (muskuläre Dysbalance) zum Gelenkschaden führen kann.
Besonders nach Verletzungen, bei Arthrose und nach operativen Eingriffen können Bandagen und Orthesen auch einen psychischen Effekt auf den Träger ausüben. Schonhaltungen und gestörte Bewegungsmuster werden schneller überwunden, da ein Gefühl der zusätzlichen Sicherung entsteht. Funktionale Defizite werden kompensiert.
Neben der unmittelbaren Bekämpfung des Schmerzes wird damit vermieden, dass der Schmerzzustand zur Schonung und zur Bewegungseinschränkung und so zu einer insgesamt geringeren Mobilität führt. Zugleich soll die Gefahr der Chronifizierung des Schmerzzustandes vermindert werden.
Auch durch die Kompression von Skelettmuskeln kann eine Schmerzminderung erzielt werden. Dabei spielt sowohl die direkte Beeinflussung der Schmerzentstehung in den betroffenen Regionen eine Rolle als auch die auf reflektorischem Wege erreichte Verminderung der Muskelspannung, die zur Entlastung von gereizten und schmerzempfindlichen Sehnen-Knochenübergänge führt.
Hoffentlich gar nicht, wenn er von uns kommt. Ihre Zufriedenheit liegt uns jedoch sehr am Herzen und wir stehen Ihnen jederzeit bei Fragen und Anregungen zur Verfügung. Nehmen Sie jetzt Kontakt zu uns auf!