Diabetiker-Schutzschuhe
Weltweit sind 415 Millionen Menschen von der Krankheit Diabetes betroffen. Die Internationale Diabetikervereinigung sagt für das Jahr 2040 eine Steigerung auf 642 Millionen voraus. Durch zu spät erkannten, aber auch schlecht eingestellten Diabetes kommt es zu Spätkomplikationen, wobei vor allem die Füße (Diabetisches Fußsyndrom, Amputation), die Augen, sowie die Nieren betroffen sind.
Beim Diabetischen Fußsyndrom kommt es durch Durchblutungsstörungen (Arterielle Verschlusskrankheit), durch Nervenstörungen (Neuropathie) oder einer Kombination aus beidem zu Verletzungen am Fuß, die bei zu später Behandlung in einer Amputation enden können. Die Neuropathie ist so gefährlich, da die Patienten mit der Zeit das Schmerz- und Temperaturempfinden, sowie die Schweißbildung am Fuß verlieren. Dadurch trocknet die Haut aus und es kann durch zu enge Schuhe oder Druck von Gegenständen zu Verletzungen und offenen Stellen (Ulcus) kommen.
Die Amputationsrate könnte durch die richtige Schuhversorgung gesenkt werden. Falls einem als Diabetiker das „normale“ konfektionierte Schuhangebot nicht mehr ausreicht, ist ein Diabetiker-Schutzschuh oder ein orthopädischer Maßschuh zur Versorgung notwendig. In speziellen Fällen wird man zur Wundheilung einen Verbandschuh oder Fußteilentlastungsschuh als Therapiemaßnahme bevorzugen.
Die Diabetiker-Schutzschuhe werden vom Orthopädieschuhtechniker angemessen, das heißt, wir bestimmen die Länge und die Weite des Schuhs anhand eines Abdrucks. Wir haben die ganz individuelle Möglichkeit, links eine andere Größe und Weite als rechts auszuwählen. Die Weite wird durch das Ballenmaß und die Stärke der zu fertigenden Einlage bestimmt. Es können Weichschaumeinlagen oder diabetesadaptierte Fußbettungen eingearbeitet werden.

Weitere Materialeigenschaften:
- Materialien wurden auf Unbedenklichkeit, Karzinogenität und Toxikologie untersucht
- Medizinprodukt der Klasse I mit CE-Kennzeichnung
- Innenfutter ist atmungsaktiv, waschbar, hautfreundlich und durch die Ausstattung mit Silberionen antibakteriell
- durch eingearbeitetes Laschenpolster wird der Ristbereich druckentlastet
- gestürztes Oberleder mit Abschlusspolster verhindert Druckstellen im Fersen- und Knöchelbereich
- lange Hinterkappe sorgt für einen guten Fersensitz
- rutschfeste PU-oder EVA-Laufsohle mit starker Rolle und Spitzenhub sowie versteifte Brandsohle
- atmungsaktives und schadstoffgeprüftes Obermaterial
- keine harten Vorderkappen
Indikationen:
Diabetisches Fußsyndrom, Neuropathie oder Polyneuropathie, Hochrisikofüße nach Abheilung von Ulcerationen, Teilamputationen, Hallux rigidus, Rheumatische Fußveränderung
Diabetiker-Schutzschuhe sind rezeptierfähig und im Hilfsmittelkatalog der Krankenkassen enthalten. Bei entsprechender Notwendigkeit anhand der Diagnose und genehmigtem Kostenvoranschlag sind die Kosten über die Krankenkassen weitestgehend abgedeckt.